Forrester sitzt seit zwei Jahren in einem Sanatorium für besonders wichtige Patienten. Denn vor seinem Aufenthalt war er einer der angesagtesten Rakentenwissenschaftler der Welt. Trotz aller Brillanz konnte er mit dem Druck nicht umgehen. Als ihn dann auch noch seine Ehefrau betrog, war Schluss mit Wissenschaft. Er stach den Liebhaber nieder. Bevor er auch seine Frau umbringen konnte, kassierte man ihn ein. Seit jenem Tag spricht Forrester kein Wort mehr. Nicht über die Tat, noch über seine letzte Formel. Dabei würde diese die Kriegstechnik revolutionieren. Pech, dass er sie verschlüsselt hat. Noch größeres Pech, dass nur er im Stande ist, sie zu decodieren. Dazu müsste er nur wieder zur Besinnung kommen. Darauf wartet die CIA. Aber nicht nur sie… Ein brutal durch kalkulierter Plan wird angestoßen. Und mit einem Mal beginnt eine Maschine zu surren. Leise, perfekt geölt. Tödlich. Rädchen um Rädchen greifen ineinander, um an Forrester und sein Geheimnis zu kommen. Alles bis ins Detail geplant. Und dabei darf nicht das kleinste Ende lose bleiben…
Kommentar
“Gewiss einer der spannendsten Romane des weltbekannten Autors.” steht im Klappentext der Fackelberg-Ausgabe. Das ist eine freundliche Umschreibung für diesen Tripp. Nach zwei Seiten haben wir die erste Leiche und so geht es dann bis zum Ende weiter. Der Killcounter schlägt voll aus. Denn gemordet wird in rauen Mengen und nicht gerade zimperlich. Damit nicht genug, quillt Die Todespille förmlich über vor unsympathischen, fragwürdigen, verklemmten, psychopathischen Figuren. Wirklich Helden gibt es nicht. Ein paar zähe Bullen sind zumindest ehrlich, der Rest gehört den Kaputten, Durchgeknallten und Mördern. Reißer ist vielleicht die passende Beschreibung für Chases Roman. Die Verschwörung reiht sich dabei auf wie ein Bond-Thriller – ein großer Schurke im Hintergrund, seine skrupelloser Handlanger, ein sadistisches Killergespann und ein verwegener Masterplan. Dessen Ablauf wird wie eine Perlenkette aufgefädelt. Jede Perle wird dabei einmal vorher in Blut getaucht. Und mit jeder nimmt die Spannung der Schnur zu. Bis sie unweigerlich reißt.
Fazit
Chase peitscht einen gnadenlos durch einen Todesszene nach der nächsten. Und wenn gerade mal keiner stirbt, können die unsympathischen Charaktere einmal kurz ihr tristes Dasein fristen und sich ihren fragilen Träumen hingeben. Die zerspringen ohnehin kurz darauf. Denn wenn man tot ist, braucht man auch keine Träume mehr…
Fakten
Die Todespille
Originaltitel: Believed Violent, 1968
James Hadley Chase