John Stewart hat Pech. Eine echte Pechsträhne. Schulden bei einem brutalen Mafiosi, kein Dach über dem Kopf und einen Rucksack mit heißem Geld auf dem Rücken. Aber das Schlimmste steht ihm noch bevor: Eine verdammte Autopanne in einem Wüstenkaff namens Sierra. Und keine Chance, von diesem gottlosen Fleckchen fortzukommen. Immerhin gibt es da die schöne Grace, die John bittet, ihr ein paar Gardinen nach Hause zu schleppen. Klar, dass ihr Ehemann sauer wird, so sauer, dass er Stewart zum Killer machen will.
Kommentar
Vierzig Grad im Schatten brennen dem Wüstenstädtchen Sierra jegliche Skrupel aus dem Leib. Alles schwitzt und stinkt, schleppt sich dahin, während das Gehirn langsam zerfließt. Das ganze Nest wird irre, stürzt sich in einen Fiebertraum um Sex und Geld und Tod. Eine handvoll schwarzer Seelen, die irgendwie aus Sierra raus wollen – koste es, was es wolle. Die Hölle kann auch nicht viel schlimmer sein …
Die Hitze, es muss an dieser verfluchten Hitze liegen, dass einem Ridleys Erstling zwischen den Fingern zerrinnt. Man trudelt durch diesen Fiebertraum aus sengender Sonne, Hitzewallungen und Angstschweiß und erreicht die letzte Seite viel zu früh. Erleichtert, diesem Mikrokosmos verschrobener, irrer Figuren entkommen und dabei noch klar im Kopf geblieben zu sein. Sieht sich um, froh, nicht in Sierra dahin zu vegetieren. Und greift nach dem nächsten ungelesenen Ridley.
Fakten
U-Turn – Kein Weg zurück
Originaltitel: Stray Dogs, 1997
John Ridley