Der Exboxer und nun erfolglose Drehbuchschreiber Ray Corson ist so zäh, wie er anfällig für ein hübsches Gesicht ist. Das gehört der verängstigten Rebecca LaFontaine, deren Oberweite ihm fast den Verstand ausbrennt. Die möchte Carson engagieren … als Bodyguard. Denn der erfolglose Schauspieler Lance Halliday, der nun billige Pornofilme produziert, hat ihr gedroht, das hübsche Gesicht mit Säure zu entstellen. Doch Halliday selbst ist nur ein kleiner Fisch in organisierten Verbrechen von Hollywood. Um ihn aus dem Verkehr zu ziehen, muss sich Corson mit ein paar üblen Gangster einlassen. Das er dabei eine Wagenladung Dreck ans Tageslicht fördert, der ihn den Kopf kosten könnte, dürfte nicht überraschen.
Kommentar
Eine der Erstveröffentlichung in der Hard Case Crime-Reihe, geschrieben von Mitbegründer Max Phillips – der in den USA vor allem für Poesie und seinen Roman The Artist’s Wife bekannt ist. Angesiedelt jedoch im Hollywood der 60er, mit all den Gestrandeten, die es erfolglos als Schauspieler versucht haben – Rebecca, Halliday und selbst Corson, der vermutlich nie ein Drehbuch zu Ende bringen wird. Das scheint so typisch Hollywood zu sein, wie schon in Horace McCoys I Should Have Stayed Home. Nur dass es bei Phillips dann doch um eine klassische Hard-Boiled-Story geht – das hübsche, hilfsbedürftige Mädchen, der fiese Pornoproduzent, ein paar Mafiatypen. Und natürlich eine Menge Lügen und Manipulation, gefolgt von der ein oder anderen Leiche. Das liest sich alles schnell und gut – Pulp eben, auch wenn die Auflösung etwas gekünstelt erscheint.
Fakten
Tödlich Blond
Originaltitel: Fade to Blonde, 2004
Max Phillips