Weihnachten in Wichita, Kansas: Es ist bitterkalt, und es schneit. Dem Anwalt Charlie Arglist bleiben noch neun Stunden, bis er mit einem großen Batzen Geld die Stadt verlassen kann. Kohle, die seinem Boss gehört und die er zusammen mit seinem Kumpel Vic abgezweigt hat. Also schlägt er die Zeit in StripClubs tot, fährt durch die verschneite Landschaft und wartet auf den nächsten Morgen.
Doch bis der kommt, muss Charlie erkennen, dass sein Coup aus dem Ruder gerät. Das Weihnachtsfest verliert an Beschaulichkeit und Blut färbt den frischen Schnee.
Kommentar
Scott Phillips fährt den ersten Teil seiner Wichita-Geschichten auf. Eine deprimierende Weihnachtserzählung mit abgehalfterten, schrägen Figuren in einem verschneiten Universum. Santa Claus macht Urlaub und die Engel der Erlösung vertreiben sich die Zeit im Massagesalon, während die Protagonisten unweigerlich über das Eis schlittern. Geradewegs gegen einen Baum bzw. in diesem Fall in einen zugefrorenen See.
Das alles in flottem Ton, so dass die Seiten einem förmlich in den Händen zerrinnen. Und mit einem Ende, dass seinem Der Irrgänger den Weg freischaufelt. Etwas fade nur, dass man sich ohne viel Federlesens von Arglist verabschieden muss, nachdem man ihn auf 200 Seiten begleitet hat. Das macht Alles in einer Nacht etwas unbefriedigend.
Und irgendwie erinnert das ganze Setting und der blutige Humor doch sehr stark an … Fargo von den Coen-Brüdern. Schnee, noch mehr Schnee und ausartende Gewalt.
2005 gab es eine Verfilmung des Romans unter der Regie von Harold Ramis – in den Hauptrollen John Cusack und Billy Bob Thornton.
Fakten
Alles in einer Nacht
Originaltitel: The Ice Harvest, 2000
Scott Phillips