In einer lausigen Regennacht sitzt Hammer in einer miesen Kneipe und säuft sich erneut den Weltenschmerz von der Seele, als ein abgehetzter Fremder mit einem Bündel unter dem Arm hereinstolpert. Das Bündel entpuppt sich als Kleinkind und der Mann küsst es wie zum Abschied, ehe er sich einen zur Stärkung genehmigt und in den regen zurückgeht. Hammer hinterher, um gerade noch mitzubekommen, wie der vermeintliche Vater auf offener Straße erschossen wird. Ohne lange zu fackeln jagt Mike einem von ihnen eine Kugel ins Bein, muss dann jedoch miterleben, wie ein weiterer Ganove den Verletzten überfährt, um keine Zeugen zu hinterlassen. Klar, dass Hammer für das Kind in die Bresche springt und sich am Mörder dessen Vaters rächen will. Also beginnt er ein gefährliches Spiel, bei dem bald Kugeln und Fäuste fliegen, schöne Frauen und noch mehr Leichen auftauchen. Was wie ein harmloser Einbruch begann, entpuppt sich als handfeste Gangstergeschichte um Mafiakiller und Erpresser.
Kommentar
Hammer als stellvertretender Racheengel für einen einjährigen Jungen. Der Mann der Selbstjustiz nutzt jede sich bietende Gelegenheit, um seine 45er warm zu halten. Ein knallhartes, gnadenloses Einmann-Stadtsäuberungskommando. Just dort, wo die Polizei im engen Korsett der Legalität eingepresst ist, setzt Hammer an – in jener Grauzone von Provokation und Notwehr, in der schon mal der ein oder andere Gangster seine Zähne aus der Wange pulen darf oder gleich ins Gras beißt. Hammer steckt dabei ganz ordentlich ein, aber wie der unbeugsame Amerikanische Pioniergeist, steht er immer wieder auf. Auge um Auge, Zahn um Zahn. Und auch wenn sein Gesicht grün und blau geschlagen ist, kriegt er an jede Hand noch ein hübsches Mädchen – richtige Frauen, die wissen was sie wollen, nämlich einen unbeugsamen Mann. Nicht, dass er nicht schon Velda hätte, aber die ein oder andere Affäre mehr ist gut für’s Ego.
Am Ende geht er dann aber ins Netz – Jackpot nicht für ihn – und braucht und bekommt Hilfe. Nicht von den Bullen, nicht von seiner Sekretärin, nicht von seinen Geliebten, sondern von jenem kleinen Knirps, dessen Vater er rächen wollte. Früh übt sich, wer ins harte Geschäft der Selbstjustiz einsteigen will. Nicht, dass es reichlich an den sich sträubenden Haaren herbeigezogen ist, wenn so ein Einjähriger einen Zufallstreffer mit einer handlichen 45er landet …
Fakten
Jackpot
Originaltitel: The Big Kill, 1951
Mickey Spillane