Der ehemalige Schmuggler Ovid Wiley verdient sich nun als respektabler Kunsthändler. Bis er die Leiche eines ehemaligen Partners in seinem Atelier findet, ein Messer im Rücken. Und Ovid ist dringend tatverdächtig, wie er feststellen muss, als ihn die Polizei einkassiert. Doch Rettung naht in Gestalt der CIA, die Wiley einen Deal anbietet: seine Freiheit gegen einen kleinen Gefallen. Im Vatikan sind drei Millionen Dollar unterschlagen worden und der verantwortliche Priester hat sich abgesetzt, vermutlich nach Brasilien. Ovid kennt sich in Italien und in Brasilien aus, er ist folglich der ideale (und entbehrliche) Mann, um das Geld wiederzubeschaffen. Doch was wie eine harmlose Finanzaffäre aussieht, entpuppt sich bald als tödliche Politikintrige.
Kommentar
Ein bisher unveröffentlichter Roman von Roger Zelazny, der sich durch Science Fiction (Die Chroniken von Amber, Mein Name ist Legion) einen Namen gemacht hat. Wie in der Reihe Hard Case Crime nicht anders zu erwarten, ist The Dead Man’s Brother allerdings typische Pulpkost, die vor allem durch eine langwierige Foltersequenz in Erinnerung bleibt. Laut Nachwort seines Sohnes entstand das Manuskript vermutlich 1970 oder 1971 und tauchte erst über dreißig Jahre später wieder auf. Eine Veröffentlichung in HCC ist somit erfreulich, allerdings zählt der Roman sicherlich nicht zu den Höhepunkten der Serie. Mit Italien und dem brasilianischen Dschungel nimmt Zelazny zwar interessante Schauplätze mit, aber so richtig will der Funke nicht überspringen. Protagonist Wiley haut ein paar Mal richtig in die Vollen und kommt dennoch davon. Aber er zählt ja auch zu den Leuten, die immer auf den Füßen landen …
Fakten
The Dead Man’s Brother
Originaltitel: The Dead Man’s Brother, 1970/71
Roger Zelanzy