Mit der Macht hält es Inspektor Safiotte wie ein König aus dem Morgenland vor dreitausend Jahren, denn die speakeasies und Bordelle der Stadt zahlen ihm regelrecht Tribut – Dealer und Buchmacher überreichen gewisse Umschläge, Huren sind ihm jederzeit gefällig. Wer weiß, vielleicht zahlen sich die Gefallen ja eines Tages aus, der der Inspektor ist immerhin ein einflussreicher Mann. Ausgerechnet zu dem Zeitpunkt, als der Bürgermeister ihn nicht wie erwartet zum Commissioner ernennt, bekommt Safiotte Probleme mit dem Blinddarm und erweist sich die Frau eines ihm unterstellten Polizisten als die große Liebe seines Lebens. Als der Banker Tinevelli – ein Sandkastenfreund, bei dem Safiotte sein Schmiergeld anlegt – Geld unterschlägt und untertaucht, um eine Erpressung zu bezahlen, schmiedet Safiotte einen skrupellosen Plan, um alle Fliegen mit einer Klappe zu schlagen …
Kommentar
Wolfsons Roman ist zu lang. Eine Straffung der Handlung, der Verzicht auf einige Szenen, um die noir-Essenz – Korruption, Skrupellosigkeit, verbotene Liebe – zu betonen, und Die Geißel der Niedertracht wäre ein recht guter Noir-Roman gewesen. So bleibt er Mittelmaß. Nicht schlecht, aber eben nicht so eindringlich, dass er großartig in Erinnerung bleibt.
Fakten
Geißel der Niedertracht
Originaltitel: Bodies Are Dust, 1931
Pincus Jacob Wolfson