Bugs Moran – Erzfeind von Al Capone, der dem berüchtigten St. Valentines Massacre am 14. Februar 1929 entkam. Einbrecher, Alkoholschmuggler und Schwarzbrenner, Schläger und Mörder, war Moran der letzte Anführer der North Side-Gang, die sich in blutiger Auseinandersetzung mit Gangsterboss Al Capone maß. Unterstützt von korrupten Polizisten, Richtern und Politikern, waren die Verbrecher in Chicago nach einer Verhaftung schon wieder auf freiem Fuß, noch ehe sie in die Zelle gebracht werden konnten. Nach der Ermordung seines Freundes Dean O’Banion, schworen die North Sider blutige Rache, in der sie Capone und seine Schergen in Angst und Schrecken versetzten. Doch trotz seines von Gewalt und Verbrechen durchzogenen Lebens starb Moran nicht durch eine Kugel oder ein Messer, sondern durch Lungenkrebs.
Kommentar
Moran stellt den klassischen, amerikanischen Gangsters dar – clever, stil- und humorvoll. Ausgestattet mit einem Gespür für die Straße, mit Mut und Dreistigkeit, waren er und die North Sider nicht nur Capones Alptraum, sondern ebenso ein Sinnbild für organisiertes Verbrechen – Alkoholschmuggel, Schwarzbrennerei, (Wahl-)Betrug und Gewerkschaftsmanipulationen. Ihre Fäuste, automatische Waffen und Bomben konnten sie ebenso geschickt einsetzen, wie ihren Charme und ihr Geld. Aber ohne ein völlig korruptes System, ohne die geschmierten Polizisten, Richter und Politiker, hätten auch die Capones und Morans niemals die Macht erlangen können, die sie sich nahmen.
Rose Keefe lässt diese Zeit auferstehen, lässt den Leser zusammen mit Moran zum St. Valentines Massacre spazieren, ihn Alkoholtransporte kapern oder auf die Jagd nach Capones Schergen gehen. Umfangreich, aber niemals langatmig oder gar trocken (aber wie kann Morans Leben auch trocken sein?).
bugsmoran.net – Website von Rose Keefe
Fakten
The Man Who Got Away
Originaltitel: The Man Who Got Away – The Bugs Moran Story, 2005
Rose Keefe
True Crime, Organisiertes Verbrechen, Gangster