Nachdem sein Schiff zerbombt wurde, kehrt Lieutenant Bret Tayler nach Los Angeles zurück, um bei seiner jungen Frau Lorraine wieder zu Kräften zu kommen. Doch schon am Abend seiner Ankunft landet er stattdessen in einem Sanatorium, um in den folgenden Wochen gegen einen plötzlichen Anfall von Amnesie anzukämpfen. Grund ist der Mord an seiner Frau, deren Leiche er gefunden hat. Mit Hilfe eines Psychoanalytikers und seiner Freundin Paula West, fängt er an, die Fragmente seiner Vergangenheit und das Puzzle des Mordfalls zusammensetzen. Und je weiter er dabei in die Schleier des Vergessens vorstößt, desto riskanter wird es für den labilen Patienten.
Kommentar
Macdonals Frühwerk reiht sich deutlich in die Hard-boiled-Romane der amerikanischen Nachkriegsära ein – ein verwundeter Kriegsheimkehrer, dem seine alte Heimat fremd und gefährlich wird und der wie ein Fremdkörper durch das veränderte Land treibt. Abhilfe schafft der boomende Zweig der freudschen Psychoanalyse. Im Fall von The Three Roads (den verräterischen deutschen Titel lassen wir mal außen vor) nimmt die seitenweise Auslegung freudscher und jungscher Thematik der Story mächtig Fahrt. Zu vieles davon ist mittlerweile bekannt oder überholt. Erst auf den letzten Seiten kippt die Story in Schwärze ab und rettet sich mit einem gekonnten Noir-Ende.
Fazit
Etwas langwierige und nicht mehr ganz zeitgemäße Krimikost.
Fakten
Der Mörder im Spiegel (Schwarze Vergangenheit)
Originaltitel: The Three Roads, 1948
Ross MacDonald