In einer heruntergekommenen Grenzstadt zwischen Mexiko und den USA, kommt ein einflussreicher Geschäftsmann gemeinsam mit einer Strip Tease-Tänzerin bei einem Bombenanschlag ums Leben. Der mexikanische Drogenfahnder Mike Vargas (Charlton Heston) und seine frisch Angetraute Susan (Janet Leigh) sind unmittelbar in der Nähe, und er unterbricht die Flitterwochen, um zusammen mit dem Polizisten Hank Quinlan (Orson Welles) dem Täter auf die Spur zu kommen. Schon bald führt sie Quinlans Instinkt zum Angestellten Sanchez, der jedoch seine Unschuld beteuert – bis die Polizisten bei ihm zwei Stangen Dynamit entdecken. Der Haken dabei: Vargas selbst ist sich sicher, dass der amerikanische Bulle die Beweise getürkt hat. Er beginnt, an der Fassade des weit gerühmten Quinlan zu kratzen und entdeckt einen Sumpf aus Korruption, den er mit allen Mitteln trocken legen will. Auch wenn er dabei sein Leben und das seiner Frau in Gefahr bringt. Ganz davon abgesehen, dass der Gangsterboss Grandi ebenfalls noch eine Rechnung mit dem Mexikaner offen hat.
Kommentar
Einiges zu sagen über das Noir-Meisterwerk von Regisseur und Schauspieler Orson Welles. Der 1958 gedrehte Film beschließt im Großen und Ganzen die klassische Film noir-Periode, die 1940/41 unter anderem mit Boris Ingsters Stranger on the Third Floor und John Hustons The Maltese Falcon begonnen hatte. Und noch einmal werden die Stilmittel der Schwarzen Serie par excellence vorgeführt – heruntergekommene, dunkle Schauplätze, extreme Kameraeinstellungen (allein eine irrwitzige, dreiminütige Kamerafahrt direkt am Anfang des Films) und beinahe (typisch für Welles) grotesk überzeichnete Figuren (der schleimige Gangster, ein verrückter Motel-Rezeptionist, der korrupte, aufgequollene Bulle). Abgerundet durch den unglaublichen Soundtrack von Altmeister Henry Mancini und eine Reihe berühmter Nebendarsteller (Marlene Dietrich, Zsa Zsa Gabor, Joseph Cotten). Welles selbst in darstellerischer Höchstform.
Ebenso Welles-typisch die Probleme bei der Veröffentlichung von Touch of Evil: Die erste Preview-Fassung – zwischen 104 und 114 Minuten lang – stieß beim Studio auf Missfallen. Harry Keller wurde (da Welles bereits abgereist war) beauftragt, erklärende Szenen nachzudrehen. Heraus kam eine 95minütige Fassung. Mit der Welles nicht zufrieden war und daraufhin ein umfangreiches Papier mit Änderungsvorschlägen verfasste – die zum damaligen Zeitpunkt geflissentlich ignoriert wurden. Erst 1998, unter der Führung von Produzent Rich Schmidlin, wurden Welles Notizen herangezogen, um eine 111minütige Fassung (die dieser Rezension zugrunde liegt) zu erstellen.
Fakten
Deutscher Titel: Im Zeichen des Bösen
Alternative Titel & Arbeitstitel: –
Studio: Universal
Regisseur: Orson Welles
Darsteller: Orson Welles, Charlton Heston, Janet Leigh, Marlene Dietrich, Zsa Zsa Gabor
Drehbuch: Orson Welles
Musik: Henry Mancini
Basierend auf: Whit Mastersons Badge of Evil