Der Name ist Carver – Rex Carver. Londoner Schnüffler und Teilzeitagent. Markenzeichen: loses Mundwerk, immer abgebrannt, hübschen Frauen nicht abgeneigt. Und weil weder willige Damen, noch Bargeld vorhanden sind, rafft sich Rex auf, proaktiv einen Job zu suchen. In diesem Fall will er Gutes tun und einen verschollenen Erben aufstöbern, dem sechstausend Pfund zustehen. Doch der junge Mann namens Arnold Finch ist wie vom Erdboden verschluckt und scheint keinen Wert auf das Erbe zu legen. Doch Rex bleibt misstrauisch und am Ball und wird überraschend mit einem Folgeauftrag durch die wunderhübsche, chinesische Musikerin Suma belohnt. Denn plötzlich geht es nicht mehr um eine schnöde Erbschaft, sondern um gestohlene Diamanten, Drogenhandel und Spionage. Und um Carvers nacktes Überleben.
Kommentar
Rex Carver, die britische Mischung aus Bond und Marlowe, trat insgesamt in vier Romanen in Erscheinung, die Canning zwischen 1965 und 1968 verfasste. Der Londoner Schnüffler war ein hartgesottener, Sprüche klopfender Frauenschwarm, der von seiner gutherzigen Sekretärin Wilkins unterstützt wurde, nicht sonderlich an Arbeit interessiert war und sich immer wieder vom britischen Geheimdienst anwerben ließ. Cannings Stil orientierte sich da in Knappheit auch an den amerikanischen Detektivromanen der Hard-boiled-Ära. Nur mit dem Dreh, dass Rex mehr in Geheimdienstangelegenheiten unterwegs war, als in denen als abgebrannter Schnüffler. Und mit einem tiefsitzenden Zynismus ausgestattet war, der Marlowe oder Spade abging.
Fazit
Das sorgt für ausreichend Unterhaltung, um Die Opiumbarke zwischendurch mal einzuschieben, reicht aber nicht aus, um Carver nennenswert in den Reihen der hartgesottenen Romanschnüffler zu etablieren.
Fakten
Die Opiumbarke
Originaltitel: Doubled in Diamonds, 1966
Victor Canning
Zu bekommen
Rex Carver-Romane
Deutscher Titel | Originaltitel | Jahr |
– | The Whip Hand | 1965 |
Die Opiumbarke | Doubled in Diamonds | 1966 |
– | The Melting Man | 1967 |
Kennwort Pythonschlange | The Python Project | 1967 |