Sein ganzes Leben hatte Peter Churchman nur dreierlei gefürchtet: ins Gefängnis zu kommen, seine Haare zu verlieren und sein lebhaftes Interesse an Frauen einzubüßen. Jetzt schien es festzustehen, dass er diesen Katastrophen entronnen war. Er hatte, wie er zu sagen pflegte, die Schlacht heil überstanden.
Mr. Churchman ist ein biederer Barbesitzer mit grauen Schläfen geworden. Aber die süßen Jahre der Vergangenheit gönnen ihm keine Ruhe: Angela – eine Katze, die Juwelen liebt, und Grace – mit fast zu viel Scharfsinn im hübschen Köpfchen. Zwischen diesen beiden Frauen schmilzt sein Traum vom sorglosen Leben dahin…
Kommentar
Der goldene Coup aus dem Jahr 1966 ist eine waschechte Caper-Story, die förmlich nach einer 6oer Jahre Verfilmung a la Dassins Topkapi (1964) giert. Womöglich sogar nach einer Melville-Adaption, wobei McGiverns Roman dazu vielleicht zu leicht und mit zu vielen weiblichen Charakteren daher kommt. Aber, im Gegensatz zu etlichen Noir-Verfilmungen seiner Werke, gab es für Der goldene Coup keine Leinwand. Dabei läuft der Roman vor dem geistigen Auge wie ein Film ab, denn es ist alles drin: exotisches Flair, ein spektakulärer Raubzug mit minutiöser Planung, Freundschaften, reihenweise doppelbödige Charakter, Wendungen an jeder Ecke. Wer treibt mit wem ein falsches Spiel? Wer hat mehr Dreck am Stecken, der einen im kritischen Moment einholen wird? Wem kann man trauen?
Und wie es sich für eine Caper-Story gehört, passieren auch beim best geplanten Job unvorhergesehene Dinge, die Churchman und sein Team an den Rande des Abgrunds bringen. Wenn Peter Glück hat, gehen ihm am Ende der ganzen Sache die Haare im Knast aus. Wenn er Pech hat, spießt ihn das Horn eines rasenden Bullen auf.
Fazit
Atmosphärische und wendungsreiche Bankräuber-Story mit einer gelungenen Mischung aus leichtem Humor, pointierten Charakteren und einem spektakulären Raub.
Fakten
Der goldene Coup (Die Bankräuberbande)
Originaltitel: The Caper of the Golden Bulls, 1966
Wiliam P. McGivern