Vor zehn Jahren erledigte Privatdetektiv Mike Shayne einen Job für Jeff Towne, einen der reichsten Männer in El Paso – Schmutz ausgraben gegen den Verlobten von Townes Tochter. Jetzt kehrt Mike zurück – doch diesmal geht es nicht um dreckige Familienangelegenheiten, sondern um Mord. Towne ist kurz davor, neuer Bürgermeister zu werden, die Tochter kämpft mit den Geistern der Vergangenheit und dem Alkohol, der ehemalige Verlobte versucht seinen Fehltritt als Nazi-Sympathisant zu verheimlichen, das örtliche Revolverblatt hat noch eine Rechnung mit Shayne offen. Niemand will sich da mit der unidentifizierten Leiche eines Soldaten herumschlagen – außer Mike Shayne. Denn wenn er den Mord klärt, wird er dafür eine ordentliche Bezahlung einkassieren. Von wem, darum kümmert sich Mike während seiner Ermittlungen.
Kommentar
Heute weitgehend vergessen, vom deutschsprachigen Raum gar nicht erst zu reden, war die Figur des Mike Shayne zu ihrer Hochphase äußerst erfolgreich und inkarnierte sich in über siebzig Romanen, etlichen Filmadaptionen, als TV-Serie, in Comics, Radiohörspiel und in einem eigenen Mike Shayne Mystery Magazine. Erfunden von David Dresser, unter dem Pseudonym Brett Halliday veröffentlicht und nach 1958 als Hausname von anderen Autoren verwendet, war der hartgesottene Ire Shayne, der sich beim Nachdenken gerne das Ohrläppchen rieb, weniger melancholisch als Chandlers Marlowe, gewinnorientierter als Hammetts namenloser Continental Ops und friedliebender als Spillanes Hammer. Alles in allem eine gut und vor allem unterhaltsame Mischung.
Natürlich sind die Romane tief verwurzelt in Rollenbildern der 40er und 50er Jahre, starke Frauen sucht man vergeblich, aber das dürfte klar sein, wenn man sich einen Shayne reinziehen will. Und mit Murder is My Business kriegt man geliefert, was man erwartet – einen wendungsreichen Plot mit allerlei falschen Fährten, schnörkellose Dialoge und Action.
Fazit
Wer kann dem irischen Charme eines Mike Shayne schon widerstehen?
Fakten
Murder is My Business
Originaltitel: Murder is My Business, 1945
Brett Halliday
Der Roman SHE WOKE TO DARKNESS, 1954, ist einer der ersten Kriminalromane – vielleicht sogar der erste – der im Milieu von Krimi-Autoren spielt. In ihm muss Shayne den Ich-Erzähler Halliday vom Mordverdacht befreien. Auch erzählerisch ein interessantes Werk.