Valère Notermans ist Filmliebhaber, hat aber ansonsten nicht viel vom Leben. So tingelt er mit seinem Kumpel von einem Festival zum nächsten, begeistert sich für alte Filme, frisst und säuft sich durch Büffets. Bei einem Trödler in Lille entdeckt er ein Filmfragment und macht sich auf dem Suche nach dem Schöpfer der faszinierenden Bilder. Dabei stößt er auf ein Universum des Grauens, das auf den Nationalsozialismus und den Widerstand verweist.
Kommentar
Daeninckx liebkost den minimalistischen Hard-boiled-Stil, führt den Leser durch die Tristes französischer Vorstädte, über seltsame Filmfestivals hin zu einer Schnitzeljagd um einen unvollständigen Stummfilm, dessen Entstehungsgeschichte den Protagonisten Valère mehr und mehr gefangen nimmt. Das bereitet Vergnügen – kein unnötiges Gramm Fett, keine Beschreibungsorgien. Stripped down to Hard-boiled.
Leider perfektioniert Daeninckx das so sehr, dass Hintergrund und Auflösung der Geschichte zu kurz kommen. Ein paar Seiten und vorbei. Ein bisschen mehr hätte es sein dürfen. Da trösten die enthaltene Kurzgeschichte Der Mann mit der Sammelbüchse (L’homme-tronc), das kurze Nachwort und ein ausführlicher Glossar nicht drüber hinweg.
Fakten
Statisten
Originaltitel: Les Figurant, 1995
Didier Daeninckx