Zwanzig Jahre nach der Landung der Alliierten in der Normandie wacht Sergeant Reilly über die Gräber seiner Kameraden am Omaha Beach. Als einziger Überlebender seines Zuges sieht er sich in der Pflicht, ihnen die letzte Ehre zu erweisen. Ihre weißen Kreuze stehen in Reih und Glied, der grüne Rasen ist tadellos gepflegt und nichts scheint die Ruhe des Gedenkens stören zu wollen. Erst beim Tod des Einheimischen Fernand Delouis, der die Gedenkstätte mit Dünger versorgt, stellt sich heraus, dass in den Gräbern nicht immer die liegen, deren Namen auf den Kreuzen verzeichnet sind…
Kommentar
Das Grauen des Krieges ist kaum zu übertrumpfen. Amila beginnt seinen Roman mit einer gerafften Betrachtung des D-Days in der Normandie – ein Zug von GIs wird aufgerieben und kämpft ums nackte Überleben. Das ist intensiv und bedrückend. Schnitt, zwanzig Jahre später gibt es nur einen Überlebenden des Zuges, der ein mehr als klägliches Dasein fristet – er hält den Soldatenfriedhof instand. Dann taucht ein Ehepaar auf, dessen Vergangenheit ebenfalls unheilvoll mit dem Tag der Invasion verknüpft ist. Es folgt viel Gerede und persönliches Leid, nicht schlecht geschrieben, aber nur mit einer schwachen Wirkung nach den massiven ersten Seiten. So flacht die Geschichte merklich ab, leider, um dann auf den letzten Seiten noch einmal in bester noir-Manier anzuziehen.
Fakten
Mond über Omaha
Originaltitel: La lune d’Omaha, 1964
Jean Amila