Gun Crazy birgt die Essenz des Film noir – ein low-budget, aber hoch spannender Thriller, dessen Ruf seit der Veröffentlichung 1950 beständig gewachsen ist. Die Geschichte um ein dem Untergang geweihtes Liebespaar, das als Bankräuber durch Kleinstädte des mittleren Westens jagt, zeigt deutliche Parallelen zum Leben von Bonnie und Clyde, vermag aber gleichzeitig ein Poesie der dunklen Seite des Amerikanischen Traums zu schaffen.
Jim Kistes beschreibt die Entstehungsgeschichte des Films im Zusammenspiel von Regisseur Joseph H. Lewis, den Drehbuchautoren MacKinlay Kantor und Dalton Trumbo, den King Brothers (Produzenten) und natürlich den Schauspielern Peggy Cummins und John Dall. Gleichzeitig zeigt er die Einflüsse des Production Codes auf Gun Crazy, aber auch dessen Noir-Wurzeln und Bezüge zum Western-Genre.
Kommentar
Die BFI Film Classic-Reihe lässt den Autoren sehr viel Freiheit in ihrer Analyse eines Films. Western-Experte Jim Kitses (Horizons West), Professor für Filmwissenschaften an der San Francisco State University, wählte den Noir-Klassiker Gun Crazy und haute auf knapp 90 Seiten eine lesenswerte (streckenweise nicht ganz einfache) Betrachtung raus. Gun Crazy und das post-war Amerika, Gun Crazy und der Production Code, Gun Crazy und der klassische Western. Dazu traf sich Kitses u.a. auch mit Peggy Cummins. Umfangreich bebildert, ist Kitses kleine Analyse die perfekte Ergänzung zum Audikommentar von Glenn Erickson (auf der besprochenen MGM-DVD-Fassung).
Fakten
Gun Crazy
Originaltitel: Gun Crazy, 1996
Jim Kites
Filmbuch