Der Motion Picture Production Code, ein Verhaltenskatalog für Hollywoodstudios, stammt aus dem Jahr 1930, seine volle Macht entfaltete er aber erst, als Joe Breen Direktor des West Coast Hays Office wurde. In den darauf folgenden Jahrzehnten bemühte sich Hollywood, den Spagat zwischen moralisch korrektem Film und Kassenschlager zu wahren. Drehbuchautoren waren angehalten, sich am Hays Code zu orientieren, oder zumindest geschickt genug zu sein, damals fragwürdige Inhalte durch die Zensur zu bringen.
The Dame in the Kimono betrachtet elf Filme im Schatten des Production Codes – sie erlauben es auch, zu erfahren, wie sich die Sehgewohnheiten des amerikanischen Publikums in Lauf der Jahrzehnte veränderten, bis in den 60ern schließlich der Katalog immer wieder öffentlich unterlaufen wurde und seine Integrität verlor.
- Dead End
- Gone With the Wind
- The Outlaw
- The Postman Always Rings Twice
- The Bicycle Thief
- Detective Story
- A Streetcar Named Desire
- The Moon ist Blue
- The French Line
- Lolita
- Who’s Afraid of Virginia Wolf
Kommentar
Leff und Simmons verarbeiten eine Fülle von Informationen, legen die Gründe für die zunehmende Macht des Production Code dar (u.a. durch Mae Wests Filme, den Fatty Arbuckle-Skandal), sein Schattendasein in den frühen 30ern und seine Hochzeit bis in die 60er hinein. Sie stellen einige der Protagonisten vor (Will Hays, Joe Breen), durchleuchten die komplizierten Beziehungen zwischen den Kontrolleuren und dem Filmstudios, zeigen, wie sich Hollywood mit dem Production Code arrangierte – ihn einhielt oder unterwanderte. Umreißen schließlich den Fall des Kataloges und die Entstehung des heute bekannten Systems zur Altersfreigabe von Filmen.
Das ganze in sehr viel Text und einigen Bildern, im Anhang mit dem Originaltext des Motion Pictures Production Codes.
Fakten
The Dame in the Kimono
Originaltitel: The Dame in the Kimono – Hollywood, Censorship and the Production Code, 2001
Leonard J. Leff / Jerold L. Simmons
Zensur, Production Code, Hays-Office, Amerika in den 5oern, Hollywood