Der Schwerverbrecher Joe Sullivan (Dennis O’Keefe) flieht mit Hilfe seiner Freundin Pat (Claire Trevor) aus dem Gefängnis, um von seinen Gangsterkollegen seinen Anteil einzufordern. Doch die Flucht gerät aus dem Ruder und Sullivan nimmt die Sozialarbeiterin Ann (Marsha Hunt) als Geisel. Auf ihrer Odyssee in die Sicherheit verliebt er sich in sie. Während sich das Trio einer inneren Zerreißprobe stellen muss, ahnen sie nicht, dass der skrupellose Gangsterboss (Raymond Burr) plant sie zu hintergehen und einen Killer (John Ireland) auf Joe ansetzt.
Kommentar
Anthony Mann, einer der wichtigsten Regisseure des Film noir – Desperate (1947), Railroaded (1947), T-Men (1948), Follow Me Quietly (1949) oder He Walked By Night (1949) lieferte zusammen mit Kameramann John Alton einen über weite Strecken ausgezeichneten Film der schwarzen Serie. Unterlegt mit bedrückender Musik, erzählt Claire Trevor alias Pat in fatalistischem Ton die Geschichte des Gangsterpaares – eine Flucht ohne Ausweg, in der die Protagonisten in unheilvoller Konstellation zueinander stehen und keine Möglichkeit haben, ihrem Schicksal zu entgehen.
Pat, die für ihren Geliebten alles riskiert und ihn doch verliert und dies weiß, am Ende sogar ein großes Opfer bringt um ein Leben zu retten und schließlich alles verliert.
Die unschuldige Ann, die vor allem an Joes Vergangenheit glaubt, in der er einst eine Heldentat vollbrachte, die ihn am Ende schließlich wieder einholt. Statt ihm die Flucht zu ermöglichen, bindet sie ihn an sich – mit fatalen Folgen.
Und Joe, der den dunklen Weg immer weiter hinab geht, gefangen in seinen Verhaltensmustern, desillusioniert, im Endeffekt ohne Hoffnung.
Das wenige Gute, das noch in ihnen übrig geblieben ist, führt sie – allen voran Joe Sullivan – in den Untergang.
Highlights / Tiefschläge
– Die Verzweiflung und Hoffnungslosigkeit der Charaktere spiegelt sich in einigen hervorragenden Bildern wieder – der Austausch der beiden Frauen auf einer einsamen Küstenstraße, Pats Gewissenskonflikt vor einer Wanduhr (während Joe im Hintergrund über ihre Zukunft sinniert), das Finale in den Nebel verhangenen Straßen San Franciscos.
– Der pyromanischer Gangsterboss (Raymond Burr), nimmt in seinem Sadismus bereits Lee Marvins Vince aus Fritz Langs The Big Heat (1953) vorweg.
– Während der Ausbruchsszene, die Pats Reaktion und Position einfängt, gibt es einen wunderbaren Lewton-Bus, (Cat People), der Pat und den Zuschauer aufschrecken lässt.
Fazit
Sehenswerter Film noir!
Fakten
Deutscher Titel: Flucht ohne Ausweg, Vergeltung
Alternative Titel & Arbeitstitel: Corkscrew Alley
Studio: Eagle-Lion
Regisseur: Anthony Mann
Darsteller: Dennis O’Keefe, Claire Trevor, Marsha Hunt, John Ireland, Raymond Burr
Drehbuch: Leopold Atlas und John C. Higgins
Musik: Paul Sawtell
Basierend auf: –