Als er nach sieben Jahren Knast wieder auf freien Fuß kommt, hält sich der berüchtigte Doc Riedenschneider (Sam Jaffe) nicht lange mit Kleinvieh auf – er zaubert den Plan für einen gewagten Juwelenraub aus dem Hut. Doch dazu braucht er erst einmal Startkapital, um sein Team anzuheuern – den Schläger Dix Handley (Sterling Hayden), einen Tresorexperten und einen Fahrer. Finanzier wird der schillernde Anwalt Alonzo D. Emmerich (Louis Calhern). Doch den kostet seine Geliebte (Marilyn Monroe in einer Nebenrolle) und sein exzessives Leben so viel, dass er nahezu bankrott ist. Gemeinsam mit einem zwielichtigen Privatdetektiv plant er, die Diebe über’s Ohr zu hauen.
Der Coup läuft jedoch nicht wie geschmiert und die Situation eskaliert, als es bei der Übergabe der Steine zu einem Schusswechsel kommt …
Kommentar
John Hustons Adaption einer W.R. Burnett-Story begleitet die Protagonisten auf ihrer fatalistischen Reise in den Untergang. Mit beinahe stoischer Ruhe driften Jaffe, Hayden und Calhern auf ihr Ende zu, nicht im Mindesten darüber beunruhigt, dass alles schief geht und sich die Schlingen enger und enger ziehen. Hauptaugenmerk liegt dabei auf Anwalt Emmerich, der mit allen Mitteln versucht, die Fassade seines Reichtums aufrecht zu erhalten, und dem Schläger Dix, der von seinen Erinnerungen an die Zeit in Kentucky zehrt. Selbst Riedenschneider, der geniale Kopf der Bande, wirkt inmitten der dunklen, feindseligen Stadt schwach und verloren.Wie Regisseur Huston in einem kurzen Vorwort (ein Auszug aus einem Interview) betont, ist The Asphalt Jungle keine simple Gangstergeschichte, sondern eine Art Melodram, in dem die Hauptfiguren schließlich ihren Lastern erliegen und für sie bezahlen – Riedenschneiders Faible für sehr junge Mädchen, Handleys Pferdenarrheit, Emmerichs Extravaganz oder Dolls (Jean Hagen) unausgesprochene Liebe zu Dix.Der Film kommt mit sehr wenig Musik aus, konzentriert sich stark auf die einzelnen Figuren (Sterling Hayden noch besser als in The Killing) und ihr unausweichliches Schicksal. Man beachte den wunderbaren deutschen Titel Raubmord – der so gar nicht auf die Geschichte zutrifft.