Als auf einem Passagierschiff die Leiche eines Edelsteinhändlers gefunden wird, werden Dick Tracy (Morgan Conway) und sein Partner Pat Patton (Lyle Latell) mit der Aufklärung des Falls betreut. Denn dem strangulierten Toten wurden Diamanten im Wert von $300.000 gestohlen. Wer wusste von der Ankunft der Edelsteine? Nur Händler Sparkle, seine Angestellten Simon Little (Byron Foulger) und Mona Clyde (Rita Corday) kommen in Frage. Als sich die Ermittler auf ihre Spuren setzen, gerät die Lage schnell außer Kontrolle. Denn der mit dem Diebstahl beauftragte Exhäftling Cueball (Dick Wessel), fühlt sich von seinen Partnern verraten und betrogen. Mit seinem explosiven Gemüt kennt er allerdings nur eine schnelle Lösung – Mord. Der Kreis der Verdächtigen lichtet sich zunehmend, je dichter Tracy dem Killer auf den Pelz rückt. Bis es schließlich zur dramatischen Konfrontation kommt.
Kommentar
Der zweit von vier Dick Tracy-Adaptionen aus dem Hause RKO, erneut mit Conway und Latell in den Hauptrollen. Letzterer verkümmert hier allerdings mehr zum komischen Sidekick. Tess Trueheart (Anne Jeffreys) rückte weiter in den Hintergrund, und hat nur am Ende noch etwas mehr zu tun, Junior (Jimmy Crane) verschwindet beinahe ganz. Dafür tritt erstmals der durchgedrehte Vitamin Flintheart (Ian Keith) als Tracy Handlanger in Erscheinung und stiehlt dem hölzernen Conway phasenweise die Show. Auf der Gegenseite schlägt sich Wessel als kahlköpfiger Cueball passabel, am meisten sticht aber Charaktergesicht Esther Howard (Murder, My Sweet, Born to Kill, The Crocked Way) als abgehalfterte Kneipenbesitzerin Filthy Flora des Dripping Dagger hervor.
Wie schon im ersten Dick Tracy (1945) gibt es in Sachen Beleuchtung, Kameraeinstellungen und Schauplätzen wieder deutliche Ausschläge in Richtung Noir, ohne sich dort wirklich einzufinden. Und hard-boiled ist dieser Tracy auch nicht. Letztlich ist es eine einigermaßen kompakte Kriminalgeschichte und Mörderjagd, bei dem weder Cueball der Hellste ist, noch Tracy seinem Status als Superdetektiv gerecht wird. Denn wie schon im vorigen Fall läuft er den Leichen hinterher und kommt nur einmal rechtzeitig, natürlich um die Tess Trueheart als damsel in distress zu retten.
Fazit
Ein Stündchen nostalgische Krimiunterhaltung mit wenig Comicreferenz.
Fakten
Deutscher Titel: Dick Tracy und die gestohlenen Diamanten
Alternative Titel & Arbeitstitel: –
Studio: RKO
Regisseur: Gordon M. Douglas
Darsteller: Morgan Conway, Dick Wessel, Esther Howard
Drehbuch: Dane Lussier, Robert E. Kent, Luci Ward
Musik: Phil Ohman
Basierend auf: den Comics von Chester Gould